Glas- und Porzellanmalerei Renate Müller | |
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Spreehammer Nr. 4 |
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+49(35892)3015 |
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Handwerk erleben: Glas- und Porzellanmaler |
nachfolgend ein alter Zeitungsbericht:
Sächsische Zeitung
Mittwoch, 28. Juni 2006
Drachen, Rosen, Hirsche und alles aus dem Handgelenk
Von Achim Bergmann
Es gibt Berufe, die kaum noch einer kennt. Heute:
Die Glasmalerin Renate Müller in Uhsmannsdorf.
Das große Schild an der Straße von Uhsmannsdorf nach Trebus ist nicht zu übersehen. Ein blauer Kelch, die Buchstaben R und M, daneben ein feiner Pinsel. Ein Pfeil zeigt nach rechts, zum Waldrand, nach Spreehammer 4: Hier wohnt Renate Müller, die Glasmalerin.
Die Werkstatt im Erdgeschoss ist dank zwei übergroßer Fensterbögen und der weißen Holzregale sehr hell. „Das ist ganz wichtig beim Glasmalen“, sagt Renate Müller. Auf dem Arbeitstisch stehen mehrere hohe Kristallgläser und ein Topf voller Pinsel. „Ganz fein aus Fehhaar sind die“, sagt Renate Müller und erklärt: „So eine Art sibirisches Eichhörnchen ist das.“ Neben genügend Licht und passendem Werkzeug brauche es zum Glasmalen aber vor allem eines: „Es muss alles aus dem Handgelenk kommen“, sagt Müller, setzt sich und nimmt einen der besonders feinen Pinsel.
Renate Müller stammt aus Radebeul, und viel gemalt hat sie schon als kleines Mädchen, nicht nur beim wöchentlichen Üben im „Zeichenzirkel“. „Dann war ich beim Tag der offenen Tür in der Porzellanmanufaktur Meißen“, erinnert sie sich, an ein entscheidendes Erlebnis. Ab da war die Berufswahl schnell getroffen. Nach der Schule fing sie 1973 in der Staatlichen Manufaktur an, Spezialgebiet „Indische Malerei“ - also bunte Fabelwesen, stilisierte Blumen und natürlich unzählige asiatische Drachen. Später kam sie durch ihren Ehemann nach Uhsmannsdorf, arbeitete im Porzellanwerk Weißwasser an der Berliner Straße und im Erlichthof Rietschen. 1990 eröffnete sie ihre eigene Werkstatt in Uhsmannsdorf, 1994 erhielt sie den Meisterbrief. Seitdem malt sie auf Bestellung alles, was sich ihre Kunden wünschen. Sektkelche für die Hochzeit mit Datum auf dem Fuß, Pokale mit Pferden für die Springreiter, Gläser mit einer Lok für die Eisenbahner, Meister Lampe für die Kaninchenzüchter und einen röhrenden Hirsch auf dem Bierkrug der Jagdfreunde. Oft hilft dabei ein Vorlagenbuch, wenn mal was schief geht, ist die Farbe - ein Gemisch aus Lack, Ölen und Terpentin - auch wieder abwischbar. Das Lieblingsmotiv ihrer Kunden ist die Rose, deren Blütenkern in der Fachsprache der Glasmaler „gedreht“ wird. Müller erklärt: „Bei der Porzellanmalerei ruht die Hand auf einem Punkt, damit nichts wackelt, beim Glas aber malt man frei aus dem Handgelenk und dreht die Rose.“ Wackelt nichts und die Meisterin ist zufrieden mit ihrem Werk, stellt sie das Glas in den Ofen und lässt es über Nacht bei rund 500 Grad zweimal brennen. „Die Glasmalerei stirbt aus“, sagt Renate Müller: „In Sachsen werden schon gar keine Glasmaler mehr ausgebildet.“ Diese Entwicklung schmerzt natürlich doppelt in einer Region, die einmal für ihre Glasindustrie berühmt war. Doch der gute Ruf vom „Glas aus der Lausitz“ ist noch da, und Renate Müller ist viel unterwegs, um ihre Produkte auch außerhalb an den Mann zu bringen.
Uhsmannsdorf wurde 1388 urkundlich als Osansdorf erwähnt. Der Name deutet darauf hin, dass das Straßendorf von deutschen Siedlern angelegt und nach seinem Locator, einem Osann, benannt wurde.
In den Görlitzer Stadtbüchern wurden 1413 die Brüder Thymo und Nicol von Rothenburg als Besitzer von Osinsdorff genannt. Die Umdeutung des Ortsnamens geschah nur allmählich, 1562 wird Vsesdorf genannt, 1732 Ußdorf und 1759 Ußmannßdorf.
Die Lage an einer Heeresstraße wirkte sich in Kriegszeiten äußerst negativ auf die Ortsentwicklung aus. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde das Dorf stark geplündert. Auch die napoleonischen Kriege brachten ein halbes Jahrhundert später viel Leid. Die Kriegslasten wurden 1813 auf 1425 Taler beziffert, dazu kommen Abgaben an und Plünderungen durch Soldaten.
Als Folge der napoleonischen Kriege lag Uhsmannsdorf in dem Teil der Oberlausitz, den Sachsen 1815 an Preußen abtreten musste. Die Gemeinde wurde darauf hin in den neu gebildeten Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) eingegliedert.
1830 wurde auf dem Dorfplatz eine „Gedenkeiche“ gepflanzt, die daran erinnern sollte, dass „1746 eine Schäfersfrau vom Scharfrichter an die Staupsäule gebunden und mit dem Staupbesen geschlagen wurde, weil sie den Vogt Christian Wischke mit einem Zaunpfahl getötet hatte.“
Der Bau der Bahnstrecke Berlin–Görlitz 1867/1868 durch die Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft brachte Uhsmannsdorf einen Bahnhof, der sich günstig für die weitere Ortsentwicklung erweisen sollte. Der Fabrikant Otto Künzel hatte 1890 eine Tafelglashütte gebaut, die den Ort weithin bekannt machte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Uhsmannsdorf wieder eine sächsische Gemeinde und infolge der Verwaltungsreform von 1952 dem Kreis Niesky zugeordnet.
Zum 1. Januar 1999 wurde Uhsmannsdorf nach Rothenburg/Oberlausitz eingemeindet. Das Dorf ist der einzige Ortsteil Rothenburgs, der nicht im Rothenburger sondern im Horkaer Vorwahlbereich 035892 liegt.
Heute ist die frühere Tafelglasfabrik als Flachglas Uhsmannsdorf GmbH der Hauptarbeitgeber am Ort.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1825 | 230 |
1837 | 250 |
1871 | 407 |
1885 | 375 |
1905 | 488 |
1925 | 671 |
1939 | 781 |
1946 | 835 |
1950 | 941 |
1964 | 892 |
1990 | 945 |
1994 | 899 |
1996 | 932 |
1998 | 901 |
2006 | 786 |
Im Jahr 1777 waren die Auswirkungen der drei Schlesischen Kriege noch spürbar; obwohl seit 1763 Frieden herrschte, lagen acht Wirtschaften noch immer wüst. Im Ort lebten in jenem Jahr drei besessene Mann, fünf Gärtner sowie acht Häusler. In Spreehammer gab es neun Häusler.
Zwischen 1825 und 1939 stieg die Einwohnerzahl Uhsmannsdorfs um mehr als das Dreifache von 230 auf 781 an. Nach dem Krieg stieg sie weiter an und näherte sich der Marke von 1000 Einwohnern, fiel bis 1964 jedoch wieder auf etwa 900 Einwohner ab. In diesem Bereich bewegte sich die Einwohnerzahl in den nächsten Jahren.
Auch nach der Wende bewegte sich die Einwohnerzahl der Gemeinde zwischen 900 und 1000, näherte sich jedoch deutlich der unteren Grenze an und durchbrach diese mehrfach kurzzeitig. Nach der Eingemeindung fiel sie auf unter 786 im Jahr 2006 ab.
- Naumannsches Restaurant mit angrenzender Wiese - wird erwähnt in einem Zeitungsausschnitt von 1882
- Gastwirth Neumann - wird erwähnt in einem Zeitungsausschnitt von 1885
- Gastwirth Herr Exner- wird in einem Zeitungsartikelvon 1890 erwähnt
- Frau Gastwirt Trinks - wird erwähnt in einem Zeitungsausschnitt von 1903, im selben Jahr noch Lokal der Witwe Trinks. Später im Jahre 1916 ist sie dann als Gastwirtsfrau Trinks erwähnt
- Der Exnersche Saal wird in einem Zeitungsausschnitt erwähnt im Jahre 1927
- Gastwirtschaft Paul Reim - wird erwähnt in einem Zeitungsausschnitt aus dem Jahre 1928
- Der Gasthof Trinks hatte, laut Zeitungsausschnitt schon 1929 eine Radioanlage
- Hugo Trinks - zu lesen auf einer Ansichtskarte
- Fröhlicher Ball bei Exners im Jahre 1931
- Ein fröhliches Tanzkränzchen im Saale bei Exner beschloß das wohlgelungene Fest - Zeitungsausschnitt von 1933
- Getränkehandel Pohling - bis 2010
- Gaststätte zur Kegelbahn ab dem Jahre 1998